Sprachkurs für Hobbygärtner

Kurz und prägnant finden Sie hier Fachbegriffe, die dem Hobbygärtner immer wieder zu Ohren kommen.

A bis Z

Abbinden: Zur Förderung der Bildung von Blütenknospen werden einjährige Triebe so gebunden, dass sie waagrecht stehen.

Absenker: Heruntergebogene Zweige werden so im Boden befestigt, dass das Triebende aus der Erde herausschaut. Nach der Bewurzelung trennt man sie von der Mutterpflanze.

Aerifizieren: Lockern verdichteter Rasenflächen, damit die Grasnarbe für Luft, Wasser und Nährstoffe durchlässig wird.

Alkalisch: Kalkhaltiger Bodenzustand. Durch Messen des pH-Wertes (Säuregrad) erhält man wertvolle Anhaltspunkte über die Bodenbeschaffenheit. Die Meßskala der pH-Werte umfasst 14 Punkte. Der Neutralbereich liegt bei 7, darunter ist der Boden sauer (kalkarm), darüber alkalisch (kalkhaltig).

Aufreißen: Verkrustete, harte Bodenoberfläche wird durch Bodenbearbeitungsgeräte gelockert und gelüftet. Dadurch entfalten sich Bodenlebewesen, der Boden kann neue Kraft tanken.

Ausdünnen: In den ersten drei Wochen nach der Obstbaumblüte schneidet man so viele Fruchtansätze heraus, dass nur alle 15 bis 20 cm eine Einzelfrucht hängen bleibt. Ziel: größere Einzelfrüchte, geringere Ertragsschwankungen.

Ausgeizen: Das Entfernen der Seitentriebe bei Tomaten.
Baumscheibe: Kreisförmige, offene und pflanzfrei gehaltene Fläche um den Baumstamm, damit den Wurzeln keine Wasser- und Nährstoffkonkurrenz entsteht.

Beizung: Behandlung des Saatgutes vor der Aussaat mit biologischen oder chemischen Präparaten gegen Pilzkrankheiten und tierische Schädlinge. Wird gebeizter Samen in den Handel gebracht, ist der Hersteller verpflichtet, auf der Verpackung den Wirkstoff zu kennzeichnen.

Bodenbakterien: Bakterien, die mit der Hilfe von Luft (aerob) organisches Material so verwandeln, dass es von den Pflanzen aufgenommen werden können.

Bodenreaktion: Aufschluss über den Säuregehalt des Bodens durch pH-Werte-Messung.

Bodenschluss: Enge Verbindung von Samen und umgebendem Boden. Zwischen Samen und Boden sollten keine Hohlräume entstehen, damit das Samenkorn Feuchtigkeit besser aufnehmen und keimen kann.

Bodenstruktur: Drückt den Anteil der luft- und wasserführenden Poren nach Volumen- am Gesamtvolumen einer Bodenmenge aus. Gute Bodenstrukturen sind nur durch ein aktives Bodenleben aufrechtzuerhalten.

Chlorophyll: Blattgrün, ist der grüne Farbstoff in den Pflanzenzellen. Er dient der Ausnutzung des Lichtes für chemische Prozesse.

Chlorose: Mangelerscheinung, die man an gelb werdenden Blättern erkennt, deren Blattnerven sich grün abzeichnen. Diese Stoffwechselstörung kann mit Eisen- und Magnesiummangel, einem zu hohen Kalkgehalt oder zu starker Bodenfeuchtigkeit zusammenhängen.

Containerpflanzen: In Kunststofftöpfen gezogene Gehölze und Stauden, die man auch im Sommer pflanzen kann

Dunkelkeimer: Pflanzen, deren Samen nur bei Dunkelheit zu keimen beginnen, die also mit Erde oder anderen Substraten abgedeckt werden müssen. Hierzu zählen insbesondere die meisten Gemüsesorten.

Edelreis: Ein einjähriger Trieb einer besseren Obstbaumsorte, die man zum Propfen verwendet.

Frostgare: Gefrierendes Wasser sprengt den grobscholligen, umgegrabenen Boden und bewirkt so eine Verbesserung der Krümelstruktur und der Poren.

Frostkeimer: Pflanzen, die nur nach Einwirkung des Frostes keimen können. Frostkeimer werden deshalb meist im Herbst gesät.

Fungizide: Pilztötende Pflanzenschutzmittel. Verhindern Pflanzeninfektionen durch Abtöten von Sporen und haben somit präventive Wirkung.

Grasnarbe: Teppichartige Rasenoberfläche. Dichte, Reinheit und Farbe sind Gütemerkmale einer gesunden Grasnarbe.

Gründüngung: Einbringung von Hülsenfrüchten (Leguminosen) oder Kreuzblütlern in die obere Bodenschicht. Wirkt über die Nährstoffzufuhr hinaus als Bodenlockerer und schützende Mulchdecke.

Herbizide: Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Unkräutern. Sie können stark umweltbelastend sein!

Holländern: Zwei Spatenstich tiefes Umgraben, wobei die obere Schicht an der Oberfläche bleibt.

Humus: Abgestorbenes, organisches Material, das sich im Rotteprozeß befindet. Wichtiger Bestandteil des Oberbodens, da er die Nahrung für nährstoffaufschließende Mikroorganismen darstellt.

Hybrid: Kreuzung zwischen 2 Arten derselben Pflanzengattung.

Insektizide: Pflanzenschutzmittel zur Bekämpfung von Schadinsekten.
Integrierter Pflanzenschutz: Ein Weg des Pflanzenschutzes, der – anstelle der Anwendungen chemischer Mittel – sorgfältig prüft, mit welcher Kombination von Mitteln und Verfahren (Kulturmaßnahmen, biologische, physikalische oder chemische Verfahren) man Schädlinge vernichten und dabei gleichzeitig Mikroorganismen schonen kann.

Jäten: Unkrautbekämpfung durch Herausziehen der Pflanzen samt Wurzel mit Spezialgerät.

Johannitrieb: Zweiter, schwächerer Austrieb im Frühsommer.

Kapillaren: Feine Haarröhrchen (Kanäle) im Boden, in denen durch Saugkraft Bodenwasser nach oben steigt und verdunstet. Kapillaren sollten deshalb durch oberflächliche Bodenbearbeitung gebrochen werden.

Kopulieren: Veredlungsart, bei der zwei gleich starke Triebe schräg angeschnitten, aufeinandergelegt und verbunden werden.

Krümeln: Gleichmäßig tiefes und feines Zerkleinern des Bodens. Dadurch können Feuchtigkeit, Nährstoffe, Wärme und Luft von der Saat und den Keimlingen besser aufgenommen werden.

Lichtkeimer: Pflanzen, die Licht zur Keimung brauchen. Hierzu gehören z.B. Sellerie, Basilikum, Bohnenkraut, Estragon usw.

Mikroorganismen: Kleinlebewesen wie Bakterien, Algen und Einzeller, die Nährstoffe für Pflanzen aufschließen.

Mineralisierung: Verwandlung toter Pflanzenmasse in Nährstoffe und Spurenelemente.

Mulchen: Bodenbedeckung mit oder ohne oberflächige Einarbeitung von organischem Material (Gräser, Stroh, Gründüngungspflanzen).

Okulieren: Übertragen (veredeln) einer Sorte auf die andere mit dem Ziel der Sortenvermehrung bei Obst- und Ziergehölzen. Dabei wird ein flach abgeschnittener Trieb in einen T-Schnitt in der Rinde der Unterlage geschoben.

Palmette: Spalierobstbaum mit waagrechten Trieben.

Pestizid: Überbegriff für chemische Pflanzenschutzmittel.

Pikieren: Vereinzeln junger Sämlinge auf einen größeren Abstand zur besseren Jungpflanzenentwicklung.

Photosynthese: (griechisch: photos = Licht, synthesis = Aufbau) Mit Hilfe ihrer kleinen Spaltöffnungen nehmen Blätter das Kohlendioxid aus der Luft auf und verwandeln es mit Hilfe von Licht, Blattgrün (Chlorophyll) und Wasser in Kohlenhydrate (Zucker). Dabei wird Sauerstoff von den Pflanzen freigesetzt und an die Umgebung abgegeben.

pH-Wert: (lateinisch: potentia hydrogenii) Säuregehalt des Bodens. Böden mit einem pH-Wert unter 5,3 bezeichnet man als sauer, im Bereich von 6,4 bis 7,3 als neutral und über 8,0 als alkalisch.

Pollenspender: Viele Obstsorten können sich nicht selbst befruchten. Man muss zur gleichen Zeit blühende Sorten in die Nähe pflanzen.

Resistenz: Widerstandsfähigkeit von Pflanzen gegen bestimmte Krankheiten. Ein Ziel der Neuzüchtungen.

Rigolen: Umgraben in drei Spatenstich Tiefe. Bei stark vergrastem oder verkrautetem Boden kommt die oberste Schicht nach unten. Ansonsten werden nur die beiden unteren Schichten ausgetauscht, die oberste jedoch nur in sich gewendet.

Stratifizieren: Saatgut wird in feuchtem Sand schichtweise eingelagert, damit es länger keimfähig bleibt.

Substrat: (lateinisch: substratum = Unterlage) Nährboden, auf dem die Pflanzen wachsen. Es kann sich um „natürliche“ Substrate (z.B. Gartenerde, Torf etc.) oder „künstliche“ Substrate (z.B. Steinwolle) handeln.

Symbiose: Lebensgemeinschaft zweier Pflanzen, die sich in ihrer Lebensweise ergänzen und gegenseitig fördern.

Tolerant: Ausweisung von Sorten, die eine hohe Widerstandsfähigkeit gegen bestimmte Krankheiten und Schädlinge besitzen.

Varietät / Var.: Häufig verwendete Abkürzung im botanischen Namen. Var. = Varietät = Spiel- oder Abart.

Vertikutieren: Senkrechtes Einschneiden (Lüften) in die Grasnarbe und Befreien von abgestorbenen Gräsern, Unkraut, Moos und Filz.

Ziehender Schnitt: Während des Schneidvorganges gleitet eines der beiden Scherenmesser an dem anderen ziehend vorbei, wodurch ein scheren- und zugleich messerartiger Schnitt erfolgt, der das Abrutschen oder Abquetschen eines Astes/Zweiges verhindert.

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